Alto Douro

Alto Douro

21. Juni 2025 0 Von Janine

Da wir langsam an eine „Dumpstation“ müssen, verlassen wir am nächsten Tag diesen schönen Ruheort und fahren weiter Richtung Porto.

Als Zwischenziel steht Nazare auf dem Programm. Ich möchte mit etwas Glück die riesigen Wellen sehen, die diese Stadt zu einem Surf-Mekka gemacht haben. Nach verzweifelter Suche nach einem Parkplatz (super Zeitpunkt gewählt…immerhin ist Nationalfeiertag 🙈) stehen wir am Strand…weder Wellen, noch hübsch mit den ganzen Hotels neben den zerfallenen Häusern.

Gleich umgedreht und etwas weiter nach Norden gefahren. Wir nisten uns bei Fogueira da Foz ein und füllen unsere Vorräte auf.

Danach fahren wir über Santa Comba Dão und landen auf einem richtig coolen Campingplatz. Dies war früher eine alte Grundschule, die zu einem „Selbstbedienungsplatz“ umgebaut wurde. Man sah nirgends Personal, dafür ALLES super sauber, ordentlich und es war alles da. Automaten gefüllt vom Reis, bis Dosensuppe, Zahnbürsten, Duschgel usw., Kaffeemaschine und die Waschmaschine war kostenlos. 👍🏻

Dann haben wir im Internet gesehen, dass man in Alvarenga unbedingt den Paiva Fußweg laufen soll. Also auf in Alto Douro Gebiet. Wir starteten mit Nebel, sind durch kleine Bergdörfer gefahren, über einen Pass begleitet von Eukalyptusbäum und einer wunderschönen Landschaft mit lachender Sonne. Wir sind solche Glückskinder!

Angekommen in Alvarenga, machen wir uns direkt auf den Weg. Auf einem ruhigen Parkplatz stellten wir den Camper ab, es war etwas gruselig, da wir mitten im Wald waren, wenig Leute unterwegs, aber es kam laute Musik durch den Wald. Gaaaaanz komisches Gefühl.

Aber dann fanden wir den Start des Weges.

Treppen, nichts als Treppen um genau zu sein 567 Treppen. Was tut man nicht alles für stramme Waden und einen knackigen Hintern. 🤣 Tschaka, wir schaffen das!

Oben angekommen, sehen wir die Arouca Fußgängerbrücke, da wollen wir natürlich drüber laufen. Mit 516 m Länge löst sie die 494 m lange Charles Kuonen Hängebrücke (Wallis, Schweiz) als Fußgängerbrücke mit der längsten Spannweite der Welt ab. Sie überquert die Schlucht des Flusses Paiva in 175 m Höhe. Je nach Quelle gilt sie auch als zweitlängste Fußgängerbrücke der Welt nach der Baglung-Parbat-Seilbrücke in Nepal.

Interessant war, dass wir 1 1/2 Stunden warten mussten, weil man immer nur Zeitslots buchen konnte, da nur 74 Personen auf die Brücke durften. Jeder Controller rechnet erst mal, was den Portugiesen an Geld in diesen 1 1/2 Stunden an Geld verloren geht. Damals in Willingen auf dem Skywalk war das vollkommen egal wieviele Leute auf der Brücke waren. 🤣

Da waren wir!

Wenn man auf die Brücke tritt merkt man schon, wie steil sie herab hängt und anfängt unglaublich zu wackeln. Aber es war ein unglaubliches Gefühl dort rüber zu laufen. Für Jean-Pierre war das glaube ich nichts, er hat Dieter gar nicht los gelassen.

Danach mussten wir natürlich die 567 Treppen wieder herab steigen 💪🏻 und uns einen Campingplatz suchen. Dieter ersparte Jean-Pierre und mir den steilen Aufstieg zum Camper und holte uns unterwegs ab. Es ging für uns nach Cinfães, dem teuersten Campingplatz bisher auf unserer Reise (40€ die Nacht). Dort konnte man noch einen tollen Wasserfall besuchen und wir haben natürlich sofort an unsere liebe Freundin Monja gedacht. Sie liebt Wasserfälle jeder Art.

Nach dieser Wanderung haben wir uns ein ordentliches Abendessen verdient und sind total kaputt in die Betten gefallen.

Am nächsten Morgen konnten wir Porto noch nicht antreten und sind dann in das tatsächliche Alto Douro gefahren. Durch Bergdörfer, Serpentinen ohne Ende bis ins Tal hinunter und ich muss sagen, wir waren positiv überrascht und werden hierher auf jeden Fall noch mal kommen. Hier kann man schöne Kanutouren auf dem Douro machen, dass hat uns sehr gut gefallen und müssen das auf den Fall erkunden.

Da uns der Skywalk ganz schön in den Knochen hing, haben wir einen Gammeltag mit Pool, Lego bauen, malen und Bier eingelegt.

Ja am Abend wurde es sehr frisch und wir mussten dicke Jacken und Decken zum wärmen auspacken. Jetzt kann Porto kommen, der nächste Stellplatz ist gebucht.

Author: Janine